AWO fordert: keine Kürzungen beim FSJ und BFD

16.02.2022

Freiwilligendiensten drohen 2024 Haushaltskürzungen von 20 %

Nach Informationen zur Haushaltsplanung des Bundesministeriums für Familien, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) drohen den Freiwilligendiensten im Haushaltsjahr 2024 Einschnitte von bis zu 20 %. Die AWO NRW fordert das aktuelle ungekürzte Budget für die Freiwilligendienste in den bereits für März angekündigten Eckwerten für den Haushalt 2024 zu verankern. Anderenfalls könnten allein bei der AWO in NRW 20% der 450 Plätze im Freiwilligen Sozialen Jahr (FSJ) und 260 im Bundesfreiwilligendienst (BFD) verloren gehen.

Der Eckwert für den Haushalt 2024 wird zum 25. Februar 2022 vom BMFSFJ im BMF angemeldet und vom Kabinett am 09. März 2022 festgelegt. Danach beginnt das parlamentarische Verfahren. Wie der BAK FSJ aus dem politischen Raum erfahren hat, sollen die Freiwilligendienste auf den Eckwert aus 2017 zurückfallen. Dies würde eine Minderung der Budgets um 20% bedeuten. Ab dem Jahrgang 2023/24 könnten dadurch 20% der bestehenden Plätze im FSJ/FÖJ und im BFD wegbrechen.

Bis 2023 sind die Mittel für die Freiwilligendienste gesichert. Jedoch werden Freiwilligenplätze, die auch aus Haushaltsmitteln des Jahres 2024 gefördert werden, bereits ab Herbst 2022 eingerichtet und beworben, damit die Freiwilligen im Sommer 2023 ihren einjährigen Dienst starten können. Das heißt, Gelder, die jetzt für 2024 nicht eingestellt werden, können nicht für Plätze des Jahrgangs 2023/24 eingeplant werden.

Fast einhunderttausend zumeist junge Menschen nutzen die Freiwilligendienste um etwas Sinnstiftendes zu tun und sich dabei persönlich weiterzuentwickeln. Freiwilligendienste sind Lernorte der ganzheitlichen Bildung und leisten einen wertvollen Beitrag zur Demokratieförderung. Menschen mit Unterstützungsbedarf, z. B. Pflegebedürftige und Menschen mit Behinderung oder in Betreuungsangeboten, z. B. in Kita und Schulkinder – sie alle profitieren von der engagierten Unterstützung durch Freiwillige.

Die AWO NRW fordert die Bundesregierung auf, das aktuelle Budget der Freiwilligendienste FSJ, FÖJ und BFD ungekürzt in den Eckwerten für den Haushalt 2024 zu verankern. Michael Mommer, Vorsitzender der AWO NRW mahnt: „Wenn die Mittel durch Kürzungen und nicht mit einem ausreichenden Vorlauf zur Verfügung stehen, sind bis zu 20 % der aktuellen Plätze gefährdet. Für die meist jungen Menschen, die sich zum Wohle der Gemeinschaft engagieren wollen, wäre das ein Schlag ins Gesicht und es wäre ein herber Rückschlag für die demokratische Bildung im Rahmen der sozialen Arbeit.“

Weitere Nachrichten

Meldung vom 07.09.2023
Die Arbeiterwohlfahrt in NRW appelliert an die Bundestagsabgeordneten, den Entwurf der Regierung umfassend zu verändern, da sonst Angebote geschlossen oder eingeschränkt werden müssen – zulasten von Familien und Bedürftigen.weiterlesen
Meldung vom 26.08.2023
AWO-Inszenierung auf dem Landesparteitag der SPD erregte große Aufmerksamkeit. weiterlesen
Meldung vom 09.08.2023
AWO für mehr Betreuungssicherheit und bessere Arbeitsbedingungen in Kitas. Mit frischen Ideen und Mut zur Innovation präsentiert die Arbeiterwohlfahrt (AWO) NRW in ihrem Konzeptpapier mögliche Lösungen zur wachsenden Herausforderung des Fachkräftemangels in Kindertageseinrichtungen. Wichtig ist der AWO dabei, die Qualität der frühkindlichen Bildung nachhaltig zu sichern.weiterlesen
Meldung vom 19.07.2023
„Migrationsberatung für erwachsene Zuwanderer (MBE) ist ein wesentlicher Baustein im Integrationsangebot des Bundes“, schreibt das Bundesministerium des Innern und für Heimat auf seiner Internetseite. Trotzdem droht der vorgelegte Bundeshaushalt für 2024 den Trägern, die diese Dienste anbieten, mit Kürzungen in Höhe von etwa 30%. Paradoxerweise trifft diese Kürzung mit der höchsten Zahl von Neuzugewanderten nach Deutschland seit der großen Fluchtbewegung nach dem II. Weltkrieg zusammen, darunter 1,2 Mio. Geflüchtete allein aus der Ukraine.weiterlesen
Meldung vom 07.07.2023
Zwei Meldungen stehen am 04.07.2023 in den aktuellen Tagesthemen der ARD nebeneinander. Die eine: Für die vom Familienministerium veranschlagten 12 Milliarden Euro sollen nur zwei Milliarden für die Kindergrundsicherung bereitgestellt werden. Die andere: Der Kappungsbetrag für den Elterngeldanspruch wird von 300.000 Euro auf 150.000 Euro halbiert.Die Petitionsteilnahmequote zeigt: Eine Meldung geht im medialen Diskurs völlig unter, die andere zieht eine gesellschaftliche Empörung nach sich.weiterlesen
Meldung vom 05.07.2023
Betreuungskollaps droht: Land muss seiner Verantwortung fürs Soziale gerecht werden.weiterlesen
Meldung vom 16.06.2023
Nach einem intensiven Verhandlungstag zwischen den Arbeitgebervertretern der AWO NRW und der ver.di-Tarifkommission am Donnertag erreichten die Tarifparteien mit einem Schulterschluss eine Einigung für bessere Pflege und Betreuung.weiterlesen
Meldung vom 15.06.2023
Die nordrhein-westfälischen AWO-Arbeitgeber gehen in die neue Tarifrunde mit einem Angebot, das sich am Abschluss des öffentlichen Dienstes orientiert. Offiziell wurde es am Donnerstag (15. Juni) zum Auftakt der Tarifverhandlungen den Vertretern der Gewerkschaft ver.di überreicht.weiterlesen
Meldung vom 13.06.2023
Köln, 13. Juni 2023. Seit heute ist die im Rahmen der Kampagne „Freiwilligendienst stärken“ (www.fwd-staerken.de) eingereichte Petition an den Deutschen Bundestag für die Online-Unterschrift freigeschaltet. Mit der Online-Freischaltung beginnt die Frist von vier Wochen, in der mindestens 50.000 Unterschriften gesammelt werden müssen, damit eine öffentliche Anhörung im Petitionsausschuss des Deutschen Bundestages stattfindet. Die Frist endet am 7. Juli 2023.weiterlesen
Meldung vom 02.06.2023
Offener Brief der Freien Wohlfahrtspflege NRW zur Gefährdung von Einrichtungen und Dienstenweiterlesen