Rettungspaket für den Offenen Ganztag

05.09.2018

Freie Wohlfahrtspflege NRW startet Online-Petition

Vor einem Jahr zogen 2.500 Schüler, Eltern und Betreuungskräfte vor den Landtag und forderten: „Gute OGS darf keine Glückssache sein!“. Ein Jahr später startet die Freie Wohlfahrtspflege eine Online-Petition – denn kaum etwas hat sich verbessert.

Jetzt heißt das Motto: „Wir bleiben dran! Wir fordern ein Rettungspaket für den Offenen Ganztag!“ Helga Siemens-Weibring erläutert: „Es hat leichte Verbesserungen für den Offenen Ganztag gegeben, aber das reicht bei Weitem nicht. Wir brauchen Substanz und Nachhaltigkeit – und das jetzt.“ Die Vorsitzende des Ausschusses Familie, Jugend und Frauen der Freien Wohlfahrtspflege NRW ruft Eltern und Träger dazu auf, überall im Land Einsatz zu zeigen für gute Standards bei den Offenen Ganztagsschulen. Siemens-Weibring: „Wir brauchen einen Rechtsanspruch auf einen OGS-Platz für jedes Kind. Wir brauchen eine auskömmliche Finanzierung und damit letztlich ein neues Gesetz, das eine gute OGS für alle sicherstellt.“

Die Offenen Ganztagsschulen haben sich zu einem wichtigen Bildungs-, Betreuungs- und Förderangebot für Schülerinnen und Schüler in ganz Nordrhein-Westfalen entwickelt. Sie tragen dazu bei, die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu ermöglichen. Rund 80 Prozent der Träger von Offenen Ganztagsangeboten sind der Freien Wohlfahrtspflege angeschlossen. Zur Freien Wohlfahrtspflege gehören über 2.000 Offene Ganztagsschulen, in denen rund 200.000 Kinder betreut werden.

Die Finanzierung des Offenen Ganztags ist kompliziert und variiert von Kommune zu Kommune. Das Land gibt aktuell circa 1.100 Euro pro Kind und Schuljahr, die Kommunen einen Pflichtbeitrag von derzeit etwa 460 Euro pro Kind/Schuljahr. Gebraucht würden 3.250 Euro, so Berechnungen der Freien Wohlfahrtspflege NRW.

Viele Kommunen geben nach Kassenlage auch unterschiedliche Summen dazu, die Träger müssen aber immer zuschießen.

Für den Vorsitzenden der Freien Wohlfahrtspflege Nordrhein-Westfalen, Christian Heine-Göttelmann, ist ganz entscheidend, dass Wohnort und Familiensituation nicht ausschlaggebend für die Qualität der Ganztagsbetreuung sein dürfen: „Ungleiche Lebensverhältnisse ausgerechnet bei der Bildung von Kindern sind ein Armutsrisiko. Das ist nicht hinnehmbar.“

„Wir bleiben dran! Wir fordern ein Rettungspaket für den Offenen Ganztag!“, das ist das Motto der Online-Petition, die jetzt an den Start geht. Anlass sind die Haushaltsberatungen im Landtag, die Mitte September beginnen. Die Petition hat eine Laufzeit von zwei Monaten und endet am 31. Oktober 2018. Die gesammelten Unterschriften werden an das Ministerium für Schule und Bildung und an das Familienministerium gegeben.

Webseiten zur Kampagne:
www.freiewohlfahrtspflege-nrw.de/initiativen/ogs-kampagne/ogs-kampagne/

Weitere Nachrichten

Meldung vom 15.03.2024
In unzähligen „Dialoggesprächen“ und mit der Einberufung eines „Expertenbeirats“ vermittelte die Landesregierung den Trägern des Offenen Ganztags in NRW das Gefühl, sie sei an einer ernsthaften fachlichen Weiterentwicklung der OGS in NRW interessiert. Zum Bedauern der Arbeiterwohlfahrt wurde aber bereits in diesem Dialogprozess deutlich, dass die Landesregierung die selbst gesteckten Ziele tatsächlich nicht verfolgt. weiterlesen
Meldung vom 05.03.2024
„Eine Veranstaltung des NRW-Gleichstellungsministeriums zum Internationalen Frauentag 2024 mit dem Slogan ‚Banden bilden – Bühne bieten. Mehr Frauen in die Politik!‘ ist wichtig. Sie lenkt den Blick auf eine Herausforderung unserer Zeit, in der die Anzahl weiblicher Mandatsträger*innen kein Spiegel unserer Gesellschaft ist“, findet Britta Altenkamp (Vorsitzender der AWO NRW).weiterlesen
Meldung vom 14.02.2024
Vor wenigen Tagen fand die Fachtagung der AWO NRW zum Thema Kinder- und Jugendschutz unter dem Motto „Nachhaltige und partizipative Konzepte in der Kinder- und Jugendarbeit - Nur gemeinsam gelingt es!" statt. Mit etwa 100 Teilnehmenden und Referent*innen wurde intensiv über wichtige Aspekte des Kinder- und Jugendschutzes diskutiert. weiterlesen
Meldung vom 23.01.2024
„Was gut gemeint ist, ist nicht gut gemacht“, bewertet Britta Altenkamp (Vorsitzende der AWO NRW) das Festhalten an der Schuldenbremse. „In Bund und Land erleben wir derzeit, wie das Festhalten an der Schuldenbremse die Zukunft unseres Sozialstaates gefährdet. Dringend erforderliche Investitionen in die öffentliche Daseinsvorsorge finden nicht mehr statt und bringen zahlreiche soziale Einrichtungen in eine existenzgefährdende Situation. Davor warnen Träger der Freien Wohlfahrtspflege seit Monaten. Aber es werden keine Konsequenzen daraus gezogen“, kritisiert die Vorsitzende der AWO NRW.weiterlesen
Meldung vom 05.01.2024
Die AWO NRW lädt in Kooperation mit dem Fachverband der offenen Kinder- und Jugendarbeit der AWO und des Jugendwerkes NRW herzlich zum Fachtag „Kinder- und Jugendschutz“ am 7. Februar 2024 in Gelsenkirchen ein. Unter dem Motto „Nachhaltige und partizipative Konzepte in der Kinder- und Jugendarbeit - Nur gemeinsam gelingt es!" steht dieser Tag im Zeichen einer intensiven Auseinandersetzung mit den Rahmenschutzkonzepten für die Jugendsozialarbeit und offenen Kinder- und Jugendarbeit. Wann: 07. Februar 2024Wo: Wissenschaftspark Gelsenkirchenweiterlesen