Über den Freiwilligendienst wird immer diskutiert. Manch einer will ihn zur Pflicht für alle junge Menschen machen, andere wollen die Mittel im Bundeshaushalt für den Freiwilligendienst jedes Jahr aufs Neue kürzen. Um die Diskussion über den Freiwilligendienst selbst zu gestalten, haben kürzlich die verbandlich organisierte Zivilgesellschaft und Zentralstellen der Freiwilligendienste im In- und Ausland ein Positionspapier verfasst. Das nahm die Bundestagsabgeordnete Sara Nanni (Bündnis 90/Die Grünen, 2 v.l.) nun zum Anlass, sich über den Freiwilligendienst mit der Landesarbeitsgemeinschaft der AWO NRW auszutauschen.
In der AWO Fabrik Hilden, einer Einsatzstelle für Freiwilligendienstleistende des AWO Bezirksverbands Niederrhein, fand die Bundestagsabgeordnete nicht nur den perfekten Ort für den Austausch, sondern mit Michael Rosellen (Vorstand beim AWO Bezirksverband Niederrhein, 1.v.r.), Miriam Gundlach (2.v.r.) und Janny Graap (3.v.l., AWO Wohnverbund Hilden), Julia Dreher (4.v.l.) und Kai Fischer (1.v.l.) Bildungsreferent*innen im Team Freiwilligendienstleistende der AWO Niederrhein) und Finja Kind (3.v.r.) Freiwilligendienstleistende in der Tagesstruktur der Fabrik Hilden) auch die richtigen Ansprechpartner*innen.
„Der jährliche Streit um den Bundeshaushalt sorgt immer wieder in den Freiwilligendiensten für große Planungsunsicherheit. So lässt sich weder kontinuierlich arbeiten noch jungen Menschen eine Perspektive im freiwilligen Engagement aufzeigen“, gab Michael Rosellen der Bundestagsabgeordneten mit auf dem Weg nach Berlin. „Denn ein Freiwilligendienst, der immer nur freiwillig sein sollte, mitsamt seinem pädagogischen Begleitprogramm, hat nicht nur einen Mehrwert für die jungen Menschen und die Einrichtungen, die sie meist für ein Jahr unterstützen, sondern auch für eine Gesellschaft, die sich gerade so schwertut, sich als solche zu verstehen“, betonte Bildungsreferentin Julia Dreher. Darum sei wichtig, „das Format Freiwilligendienste weiter bekanntzumachen und möglichst viele davon zu überzeugen, dass das eine sinnvolle Investition in eine starke Gesellschaft ist“, hob Einrichtungsleiterin Miriam Gundlach hervor.
Dem Appell konnte sich auch Sara Nanni anschließen und ermunterte dazu, bei den örtlichen Bundestagsabgeordneten in den Wahlkreisen für eine gesicherte Finanzierung für alle Beteiligten im System Freiwilligendienste zu werben, damit alle jungen Menschen, die sich gesellschaftlich engagieren möchten, auch die Gelegenheit dazu bekommen.